Das Leben des Menschen ist einfach, super-genial und höchst kompliziert gleichzeitig, je nachdem, von wo aus man es betrachtet und beeinflussen möchte.
Vom Allerinnersten nach außen gelebt und betrachtet folgt es seinen eigenen, ihm innewohnenden Gesetzen, eines davon ist, dass Gegensätze sich anziehen und zu einem (schöpferischen) Ganzen ergänzen, wenn man sie nur lässt.
Ein Gegensatz in jedem von uns ist der zwischen Materie und Geist, Körper und Seele, wobei letztere das schöpferische und unsterbliche Prinzip ist und enthält, das den Körper hervorgebracht hat als materielle und sichtbare Erscheinung ihrer ureigenen, individuellen Energie.
Das Geniale ist, dass das natürliche Leben höchstselbst nach Entfaltung und Selbstausdruck strebt, dass es wachsen und gedeihen will, wobei die verschiedenen Ebenen seiner Existenz aufeinander abgestimmt wirken:
Die Geistig-Seelische, die Instinktive und die Körperliche.
Wenn jeder Mensch zu Beginn seines Lebens sich so entwickeln dürfte und könnte wie eine Blume im Garten Gottes, von einem einfühlsamen Gärtner beschützt und mit allem versorgt, was sie für ihr Gedeihen und Erblühen braucht, dann würde diese Einheit zwischen Geist und Materie oder Seele und Körper nicht zerstört werden, jeder Mensch könnte an seinem Platz im Raum zu seiner vollen Schönheit erblühen, das ihm innewohnende Potential entfaltend.
Allerdings darf niemand ungestört aufwachsen, jedes Kind ist eingebettet in ein System, das aus übermächtigen und -griffigen, kontrollierenden und manipulierenden Energien besteht, es wird ein Opfer von Projektionen und emotionalem Missbrauch, ohne dass es diese Mechanismen erkennen, durchschauen und abwenden könnte, denn ein Kind agiert und reagiert ja in der Einheit und hinterfragt nicht die Motive seiner Bezugspersonen.
Auf diese Weise werden wir alle mehr oder weniger zum Spalierobst im Garten Gottes und die unserer Natur innewohnende Gestalt kann sich nicht in vollem Umfang entwickeln und von außen gesehen und erkannt werden. Je älter ein Mensch wird, desto mehr lebt er normalerweise von außen nach innen, versucht den Erwartungen der Außenwelt zu entsprechen und verliert dadurch zusätzlich an innerer Sicherheit und essentieller Übereinstimmung.
Dieser Mangel an Selbstbestimmung und essentieller Übereinstimmung lässt sich am Beispiel eines hysterisch kläffenden Hundes illustrieren, der nie frei laufen darf und immer nur an einer kurzen Leine gehalten wird. Er kann sich nicht anders ausdrücken als aggressiv, weil er seinen eigenen inneren Impulsen nicht selbstbestimmt folgen kann, weil er keine Gelegenheit bekommt, sich und seine eigenen Energien in Freiheit und Neugierde zu erproben und zu erfahren.
Diese Impulse aus dem Innersten kommen von und aus der Seele und sie hören auch nicht auf, wenn sie blockiert und/oder nicht ausgelebt werden und sind.
Sie wieder wahr- und ernst zu nehmen und ihnen um jeden Preis zu folgen, eröffnet den Weg der Heilung, Vervollständigung und Zusammenfügung der vielen verlorenen Teile des Selbst, aus denen jeder Mensch besteht, wobei die Seele der Weg und das Ziel ist, nämlich die Realisierung, dass wir göttliche Geschöpfe und Schöpferwesen sind.
Die Forderungen der Seele sind ein Streben nach unbestechlicher subjektiver und objektiver Wahrheit, Mut zum Konflikt und ungebremsten Selbstausdruck, Vertrauen in die Weisheit und Güte der unsichtbaren Mächte und optimistische Zuversicht, die an den Sieg des Guten, Wahren und Schönen glaubt, spätestens nach dem Zurücklassen des Körpers.
Samiri am 3.5.2023