Pan über emotionalen Missbrauch am 18.11.2011
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Jeder von euch ist und hat Energie. Erst wenn du dir bewusst wirst, dass du Energie bist und hast, kannst du damit beginnen, diese deine Energie auf eine Weise zu gebrauchen, dass du nicht missbraucht werden kannst oder dass du dich nicht missbrauchen lässt.
Missbrauch erfahren bedeutet, dass dir mehr genommen als gegeben wird, ohne dass du das merkst und willst. Sehr oft wird der Missbrauchende sogar dafür sorgen, dass es den Anschein hat, als ob er mehr geben als nehmen oder bekommen würde. Er oder sie wird immer wieder betonen, wie sehr er sich kümmert, wie viel er einbringt in die Beziehung und er wird seine Opfer aufzählen, so dass der emotional missbrauchte Partner das Gefühl hat, dem anderen eigentlich etwas schuldig zu sein. Dadurch entsteht eine gewisse Schwere und Unfreiheit, das Miteinander hat seine Leichtigkeit verloren, das Spielerische ist auf der Strecke geblieben. Stattdessen schleicht sich das Gefühl von Berechnung ein im doppelten Sinn: Es wird genau Buch geführt oder beobachtet, was man selbst und was der andere einbringt und insgeheim bilden sich Soll- und Haben-Konten auf jeder Seite, und je schlechter die Beziehung wird, desto größer wird das Soll auf beiden Konten. Aber wohin verschwindet die Energie?
Wenn du in einer Beziehung lebst, in der du deine Freiheit und Selbstbestimmung verloren hast und nicht mehr das tust, was du selbst eigentlich tun willst, dann hast du dich von deiner eigenen Energiequelle abgeschnitten. Deine Hara-Linie ist nicht mehr senkrecht ausgerichtet, vielleicht hat sie sogar Risse und Unterbrechungen. Nun versuchst du, Energie von anderen zu bekommen und das wird dir gelingen, wenn du es schaffst, dass sie sich um dich drehen, dass sie das tun, was du willst und erwartest. Sie machen also dich und deine Erwartungen zum Zentrum ihrer Aktivitäten und liefern dir auf diese Weise Energie. Wenn sie es merken, sich manipuliert und unfrei fühlen, werden sie frustriert und wütend und genau diese Wut ist wieder willkommene Energie für den Missbrauchenden, er nährt seinen Emotionalkörper davon und bleibt emotional gesehen passiv, erspart sich die Höhen und Tiefen der intensiven Gefühle. Diese Position verschafft ihm auch Macht und Überlegenheit, weil er ja nie laut wird oder schreit oder aus der Rolle fällt, er wirkt immer gleichmütig und entspannt, obwohl er das nur ist, solange er sicher sein kann, dass er den Partner unter Kontrolle hat und der so funktioniert, wie er es für seinen Energiehaushalt braucht. Er wird den anderen immer wieder ins Unrecht setzen, aber auf eine Weise, die schwer durchschaubar ist, und so immer wieder dessen heftige Gefühle provozieren. Wenn die dann frei werden, braucht er sich nur zurücklehnen und diese tanken mit dem gleichzeitigen Betonung, dass er sich ja nie so unmöglich benehmen würde und deswegen auf jeden Fall der Bessere von den beiden sei.
Hier gibt es nur einen Ausweg: Der Missbrauchte muss sich darüber bewusst werden:
Ich bin Energie und beobachte, was mit dieser meiner Energie geschieht in dieser Beziehung. Wo geht sie hin und wenn ich sie gebe, wie viel und vor allem was bekomme ich zurück? Wie fühle ich mich in dieser Beziehung und was genau gebe ich und was genau brauche ich? Und dann:
Ich habe Energie und kann sie verstärken, oder bei mir belassen (schließe den Kreis in und mit mir selbst) oder auf etwas anderes als meinen Partner richten, das mich ggf. mehr erfreut oder befriedigt.
Und als letztes: Was in der Energie meines Partners brauche ich so sehr oder zieht mich so an, dass ich mit ihm in einer
Abhängigkeitsbeziehung bleibe, obwohl sie mich unglücklich macht? Es muss etwas sein, was mir selbst fehlt, was ich nicht habe oder erzeugen kann, warum? Und dann kann ich mich darum kümmern, genau diese fehlende Eigenschaft, Energie oder Qualität in und mit mir selbst und zusammen mit anderen zu entwickeln, auf diese Weise werde ich unabhängig von der Missbrauchsbeziehung und mein Partner auch.
Um diesen Weg zu Ende gehen zu können, muss ich den Weg aus der Resignation oder Opferrolle finden und streben nach:
1.: Klarheit im Denken und im Fühlen
Ich muss wissen und fühlen, was ich will
2.: Wertschätzung der eigenen Person (Voraussetzung: ehrliche und wahrhaftige Innenschau)
Ich muss es mir wert sein, das zu werden und zu bekommen, was ich will
3.: Positive Erwartungshaltung und Vertrauen
Ich muss an die Möglichkeit der Verwirklichung meines Wunsches glauben
4.: Opferbereitschaft
Ich muss bereit sein, etwas Vertrautes und Sicherheit zu opfern
5.: Offenheit und Flexibilität
Ich muss mich öffnen für Unvorhergesehenes
6.: Empfänglichkeit und Zentrierung
Ich muss annehmen können, was mir begegnet, ohne meine Vision zu verlieren
7.: Dankbarkeit und Wertschätzung
Ich muss ehrliche Dankbarkeit empfinden für das, was ich bekomme
8.: Leichtigkeit und Neugierde
Ich muss Möglichkeiten sich auf spielerische Weise verbinden und entwickeln lassen
Der schöpferische Dreiklang oder
der Mensch zwischen Himmel und Erde und Gnade und Arbeit:
geben Himmel nehmen
↓ ↓ ↑
Gnade Mensch Arbeit
↓ ↓ ↑
nehmen Erde geben
geben
↓
Gnade
↓
nehmen
Himmel
↓
Mensch
↓
Erde
nehmen
↑
Arbeit
↑
geben