Lernen und Lehren ist schon immer meine größte Leidenschaft, deswegen bin ich prädestiniert für die Unterrrichtsmethode „Suggestopädie“, die in den siebziger Jahren von Prof. Lozanov an der Universität Sofia in Bulgarien vorgestellt wurde.
Wikipedia
Meine Meditationslehrerausbildung habe ich 1995 in Indien absolviert und seitdem unzählige Kurse und Seminare gehalten, in denen meine Schüler in die Geheimnisse der verschiedenen Bewusstseinszustände eingeführt wurden, wobei tiefe Entspannung und das körperlich-spirituelle Auftanken mit hoch schwingenden Energien im Mittelpunkt der Erfahrung standen.
Seit 2012 habe ich im Institut für Ganzheitliches Lernen in Regensburg und in Prag „Deutsch als Fremdsprache“ unterrichtet und dabei alle Methoden der Suggestopädie sehr erfolgreich angewendet, Siehe
Referenzen.
Mein „Credo“ für einen erfolgreichen Sprachunterricht.
Sprache ist etwas sehr Komplexes und Kompliziertes vor allem die deutsche.
Sie wird erlernt und benutzt, ohne dass man sich darüber Gedanken macht, woraus sie eigentlich besteht. Wenn beim Fremdsprachenunterricht von Anfang an zu viel Wert auf den kommunikativen Aspekt gelegt wird, wenn also die Funktion der Sprache im Vordergrund steht und nicht ihre „Natur“ oder ihr „Wesen“, dann sind die Schüler sehr schnell überfordert und verwirrt, weil sie nicht durchschauen und nachvollziehen können, was und wie eigentlich die einzelnen Bausteine der Sprache (inhaltlicher Aspekt) sind, und nach welchen Regeln diese zusammengesetzt werden (struktureller Aspekt).
Wir haben es also mit zwei verschiedenen Strukturelementen zu tun:
Das Wichtigste im Unterricht ist die Motivation der Schüler, deswegen orientiert sich das suggestopädische Lernen in hohem Maß an der Erfahrungswelt der Schüler und deren Interessen und Bedürfnissen. Bereits vorhandenes Wissen und Fähigkeiten müssen so intensiv wie möglich einbezogen und weiter gefördert werden, damit die Schüler von ihren eigenen Erfolgserlebnissen begeistert weiter geführt und getragen werden.
Dem selbständigen und kreativen Gebrauch des Wortschatzes und der Grammatik ist höchste Priorität einzuräumen, damit die Schüler gestalterisch tätig werden wollen und können.
Freude, das spielerische Element und Überraschungseffekte sollen einen breiten Raum einnehmen, Frustrationen und Misserfolgserlebnisse sind möglichst zu vermeiden.
Das multisensorische und ganzheitliche Lernen ist für die Schüler am interessantesten, abwechslungsreichsten und effektivsten:
+ Der Körper und das vegetative Nervensystem wird entspannt durch bewusstes Atmen in vorgegebenen Rhythmen und das Hören von Barockmusik mit 60 Schlägen pro Minute. Lockerungsübungen und Ballspiele kombiniert mit Frage-Antwort-Spielen entspannen und befreien die Schüler. Unterschiedliche und wechselnde Arbeitsmethoden, Sitzordnungen und Gruppenbildungen sorgen für Abwechslung und halten die Motivation und Wachheit aufrecht.
+ Das Gemüt wird angesprochen und genährt durch eine liebevolle und zugewandte Haltung des Lehrers, durch Musik, Singen und rhythmische Sprechübungen, die von Instrumenten wie Trommeln und Rasseln begleitet werden.
Die Farben, deren Zuordnung zu den Satzgliedern sehr wohl durchdacht ist, sprechen das Unterbewusstsein an. Sie sind ein wichtiger und integraler Bestandteil des Lehrganges, sowohl bei der Präsentation des neuen Stoffes als auch beim Üben und Festigen sowie beim Sichern durch Lernposter, die immer an den Wänden hängen. Sie bilden sozusagen das bunte Skelett des Sprachkörpers und ermöglichen und erleichtern das Verständnis und Anwenden der grammatikalischen Regeln. Besonders die kompliziertesten Lerninhalte wie Adjektivdeklination, unregelmäßige Verben und Präpositionen mit bestimmten Fällen können kinderleicht erlernt, verstanden und richtig angewendet werden.
Beim Analysieren von fertigen Texten erleichtert das farbige Unterstreichen der Satzglieder das Erkennen und Verstehen der angewandten Grammatikregeln. Die Schüler ermüden nicht so schnell, wenn sie mit den bunten Stiften hantieren können, hier verbindet sich das Spielerische mit dem intellektuellen Arbeiten.
Bei der Stillarbeit läuft immer leise beruhigende klassische Musik im Tempo „Largo“ im Hintergrund.
+ Der Verstand bekommt sehr viel Input in Form von unterschiedlichen Angeboten, die sich an den Interessen und bereits vorhandenen Fähigkeiten der Schüler orientieren. Es wird umfangreiches Material (Wortschatz, Bilder, Filme, Sprechanlässe…..) zur Verfügung gestellt, das die Schüler mit Hilfe der Farben und neu zu erlernenden bzw. verstandenen Regeln aufgreifen, benutzen und bearbeiten. Besonders viel Wert wird darauf gelegt, dass die Ideen und Impulse der Schüler aufgegriffen und weiter geführt und entwickelt werden, so dass die Freude am selbst Erfinden und Gestalten die Motivation und das Interesse immer weiter hebt und stärkt. Dem Differenzieren ist ein sehr hoher Stellenwert einzuräumen, damit die Schüler sich optimal verstanden und gefördert fühlen. Der Lehrer versucht, mit jedem einzelnen Schüler in Resonanz zu gehen um ihn da, wo er gerade steht, optimal zu fördern und zu fordern. Die Lernenden dürfen und sollen sich auch gegenseitig unterrichten, denn am besten lernt man beim Lehren. Das Unterrichtsmaterial wird genau zugeschnitten auf die jeweiligen Lernziele und –inhalte, die gerade im Mittelpunkt des Interesses stehen, dabei ist dem Wert der „Kohärenz“ eine hohe Priorität einzuräumen, d. h., die Schüler können genau mitverfolgen und nachvollziehen, wie und auf welche Weise sich ihr Kurs entwickelt.
Auf eine ersichtliche Sinnhaftigkeit des Unterrichtsgeschehens ist immer zu achten, mit anderen Worten, die Schüler müssen erkennen und verstehen, warum sie was gerade wie lernen. Sie sollen Verantwortung übernehmen für das Entwickeln ihrer eigenen Sprachkompetenz und ihre Fähigkeiten realistisch einschätzen können, um sie erweitern und bewusst wachsen lassen zu können mit Hilfe eines Sprachunterrichts, der sie optimal fördert und beim Lernen führt, begleitet und unterstützt.
Samiri Uta Reichenberger am 19.10.2015