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PANS WUNDERLAND

Ist der Raum, in dem wir leben, in vielfacher Hinsicht.

Das griechische Wort “pan” bedeutet “alles” oder das “Ganze”, der Pan-Theismus zum Beispiel ist eine Religion, (in) der alles heilig ist, es also nichts Unheiliges = Schlechtes und damit auch keine Trennung oder Spaltung zwischen Gut und Böse gibt.

Pan ist auch der Gott der Natur, der den Menschen in der Antike heilig war. Pan soll der Sohn von Zeus, Cronos oder Hermes gewesen sein. Er lebte nicht mit den anderen griechischen Göttern auf dem Berg Olymp, sondern wohnte für sich in Arkadien, einem Teil von Griechenland. Arkadien hat eine bergige Landschaft voller Wälder, Höhlen, Wiesen, kleinen Flüssen und wilden Tieren. Ein großartiger Platz für einen Naturgott, der seine Tage mit Jagen und Flöte spielen verbrachte, der sich um seine Herden und Ernten kümmerte, der Fremde erschreckte und verjagte, Nickerchen an warmen Nachmittagen machte, tanzte, feierte und so viel Sex hatte, wie er nur bekommen konnte. Die Arkadier waren bäuerliche Leute, die Ziegen, Schafe und Bienen hatten.

Vor diesem Hintergrund ist es logisch, dass Pan der Gott der Natur in einem allgemeinen Sinn wurde. Er steht für Natürlichkeit, für das Instinktive, für die Freiheit des Geistes, für Fruchtbarkeit, freudevoll und unschuldige Sexualität, Herden von Schafen und Ziegen, Bienen, Musik, Weisheit, Prophezeiungen, Freude und Festlichkeiten.

Als Archetyp der großen Naturkräfte und männliches Gegenstück zur Göttin, der Mutter Erde

Der Blick aus meinem Fenster:
Draußen grün, drinnen ein bunter kleiner Altar der Schwarzen Madonna

Aber es muss dafür auch das Kontrollierende und Berechnende aufgegeben werden, der Mensch muss loslassen können und von einer Haltung des “Ich will haben” zu einer Haltung des “Ich lasse geschehen” und des “ICH BIN so wie ich bin” kommen, und das ist gar nicht so einfach. Die Tiere, mit denen wir leben, sollen möglichst viel Freiheit und Freiraum haben.

Seit April 2009 haben wir hier in Pans Wunderland wieder ein Pferd, Gypsy, die stolze Andalusierstute

Wir sind unendlich glücklich, sie bei uns zu haben und reiten sie jeden Tag, meine Tochter Michaela fühlt sich auf ihr wie ein Zentaur

Demut habe ich gelernt in meinem Leben im Wunderland, Geduld und Vertrauen. Mich hat es am allermeisten geprägt, von einer verstandesorientierten perfektionistischen Person bin ich in einen Menschen mutiert, der einfach ist und seine Kindheitsträume lebt zwischen Mist und Meditation, Esel und Erzengel, Kompost, Kochtopf und Computer.

Hier noch ein Gedicht, in dem ich ausgedrückt habe, wie man sich fühlt, wenn man im Wunderland lebt:

GÖTTLICHES KIND * KINDLICHER GOTT

Anfang und Ende -
Bestimmung und Ziel,
der Kreis nun geschlossen,
der Frieden gefühlt,
in mir angekommen
und endlich entspannt.

Kein Urteil, kein Streben,
kein Falsch und kein Nein,
Dein Schoß ist die Quelle,
aus der alles kommt,
was Spielen und Freude und Freiheit bedeutet.

Es spielt keine Rolle,
ob ich GOTT oder KIND bin,
ich bin der ICH BIN
und immer schon war,
und endlich erlaub´ ich´s
den ander´n zu seh´n,
dass ich ganz genauso
und auch so ganz anders
als jedermann bin.

Es spielt keine Rolle,
ob und wie sie mich richten,
ich hab´ mir den Freispruch jetzt endlich erteilt,
und lasse es leben,
so wild und so zärtlich,
wie Gott und das Kind in mir ist.

Samiri Reichenberger, 12.01.2003

Meine geliebte Tochter Veronika Michaela ist am 18. Mai 1978 geboren. Was ich damals noch nicht gewusst habe:

18. Mai Fest des Pan
Liebende feiern an diesem Tag mit dem Naturgott Pan. Pan war ein Liebhaber des Lebens in der Natur. Er verehrte vor allem die Bäume und den Wind. Er mag deshalb Feste unter den Baumwipfeln mit Wein, Gesang und Gedichten. Setzen Sie sich zu zweit unter eine Linde mit ihren herzförmigen Blättern, nehmen Sie ein Flasche Wein mit und lesen Sie sich gegenseitig Gedichte vor. Ein sehr schönes Liebesgedicht schrieb Erich Fried:

Es ist, was es ist

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft.
Es ist, was es ist, sagt die Liebe.

Es ist Unglück
Sagt die Berechnung.
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst.
Es ist aussichtslos
Sagt die Einsicht.
Es ist, was es ist, sagt die Liebe.

Es ist lächerlich
Sagt der Stolz.
Es ist leichtsinnig
Sagt die Vorsicht.
Es ist unmöglich
Sagt die Erfahrung.

Es ist, was es ist, sagt die Liebe.

“Der spirituelle Weg braucht Mut…

… und Geduld”, sagte die Schnecke,

Und machte sich auf den Weg, so wie ich vor 40 Jahren, als ich 1983 begann, mit Hilfe von Meditation meine Seele zu suchen.

Meine unvergessliche Haftlingerstute Senta, sommers wie winters

Hier einige Textstellen aus meinem Buch "Macht und Willkür", eine lebenübergreifende Autobiografie, Senta betreffend:

S. 364f:

Nach meiner Rückkehr nach Deutschland im September 1996, fühlte ich mich erschöpft und ausgelaugt, bereichert und inspiriert, ernüchtert und überfordert, und wieder stellte sich die Frage: Wie weiterleben? Mein Freund pilgerte wieder jeden Morgen ins Finanzamt und ich besuchte mehrmals in der Woche meine vierbeinige Geliebte: Senta, eine stolze Haflingerstute, die in einem Reitstall ungefähr fünfzehn Kilometer nördlich von Regensburg als Schulpferd ihren Dienst tat. Auf der Suche nach einer Möglichkeit, mich zu erden, hatte ich vor meiner Peru-Reise das Reiten wiederentdeckt und in Senta ein Pferd gefunden, das mich auf wunderbare Weise spiegelte: Stolz und sensibel, eigenwillig, kraftvoll und fein war sie in ihrem Wesen genau wie ich. Schon beim ersten Mal, als ich auf ihr saß, verlor ich mein Herz an sie und liebte alles an ihr: Ihre weißen langen Haare, das sandfarbene Fell, die aufmerksamen Ohren und das selbstbewusste Wesen, noch nie hatte ich auf so einem Pferd gesessen. Trotz ihrer Dominanz war sie bedingungslos bereit, sich meinen Hilfen unterzuordnen, sie mussten nur klar und eindeutig sein. Ich hatte damals noch keine Ahnung, dass es auch bei manchen Tieren die Reinkarnation gibt, aber heute weiß ich, dass wir schon sehr vertraut miteinander waren, ihre Seele hatte in dem Maultier gelebt, das Tupac Amaru zur Hinrichtung getragen hatte. Senta war damals so etwas wie ein Seelenführer für mich, was ja im Schamanismus Pferde tatsächlich sind. Ich träumte sehr oft von ihr, dachte ununterbrochen an sie und allmählich entwickelte sich in mir das sichere Gefühl, dass ich mein Leben grundlegend ändern müsse. Die Schamanische Pilgerreise hatte ihre Wirkung nicht verfehlt: Plötzlich fühlte ich mich nicht mehr wohl im dritten Stock. Obwohl ich eine traumhaft schöne großzügige Wohnung mit Wintergarten, Dachterrasse, Papageien, Fischen, Hase, Hund und Meerschweinchen, riesengroßen Palmen und Gummibäumen hatte, war mir das nicht mehr genug Natur. Ich wollte hinunter auf den Boden, ganz nah zu den Bäumen und Wiesen, den Pulsschlag von Mutter Erde spüren, kurz, ich wollte aufs Land. Dann wollte ich auch Senta zu mir holen und jeden Tag auf ihrem Rücken draußen in der Natur unterwegs sein. Eigentlich war es genau das, wovon mein Inneres Kind schon immer geträumt und was Pippi Langstrumpf ja schließlich auch geschafft hatte.....

Mein Buch S. 439f:

Im Herbst 2004 ging ein langgehegter Wunsch endlich in Erfüllung: Nach acht Jahren wurde ich gefragt, ob ich die Haflingerstute Senta immer noch haben wolle, wenn nicht, müsste sie zum Schlachter, weil sie als Schulpferd nicht mehr zu gebrauchen war. Ihre Gelenke waren ziemlich abgenutzt und sie lahmte immer wieder. Voller Freude und Glück bejahte ich, „ich würde sie auch mit drei Beinen nehmen,“ denn mir war es ja immer vor allem auf das wunderbare Wesen dieses Tieres angekommen und nicht so sehr auf ihre Benutzbarkeit als Reittier, und so wurde sie uns gebracht von der jüngeren Tochter meines Ex-Freundes, der wieder in Regensburg lebte. Ich war der glücklichste Mensch der Welt. Senta war zunächst sehr reserviert, sie schien schon fast mit dem Leben abgeschlossen zu haben, aber im Laufe der nächsten Monate taute sie immer mehr auf, sie wurde zu dem, was mein Herz vor Glück überfließen ließ, wann immer ich mit ihr zu tun hatte. Anfangs kam sie mir sehr groß vor, und ich ging monatelang nur mit ihr spazieren, hatte auch noch gar keine Ausrüstung. Wir wurden immer vertrauter miteinander und schließlich kaufte ich einen Sattel für sie und fing an, sie zu reiten, was für mich unbeschreiblich schön war, eben weil wir zu einer Einheit verschmolzen. Zunächst war ich noch ängstlich, und da half sie mir, mein Selbstvertrauen und das Gefühl für das Reiten wieder zu bekommen. Allmählich stellten wir uns so aufeinander ein, dass ich gar keine Hilfen mehr geben musste, um sie zu lenken. Ich liebte es, auf ihr Energiearbeit zu machen, schickte ihr alle möglichen Engel und Farben und Symbole und sie genoss es spürbar, blühte richtig auf. Einmal holte ich sie von der Weide und sendete ihr beim Satteln, „heute fliegen wir wie Pegasus über die Galloppwiese, okay?“ Ich hatte dieses Vorhaben längst wieder vergessen, als wir nach ungefähr einer dreiviertel Stunde, bei der Waldschneise ankamen, durch die wir immer galloppierten, sie aber nicht! Kaum sah sie aus den Augenwinkeln das grüne Gras, machte sie eine scharfe Linkswendung, stürzte sich in die Schneise und flog mit mir über die Wiese, wie sie vorher und auch hinterher nie wieder gelaufen ist.

Es gab keinen Tag, an dem sie uns nicht freundlich durch ihr lautes Wiehern begrüßte, sie hatte eine sehr differenzierte Art, sich zu äußern: freundlich grüßend, fordernd, bettelnd und drohend, wenn sie Michaela vor dem Lama-Hengst in Schutz nahm. Auch meine Tochter liebte es über alles, auf ihrem Rücken durch den Wald zu reiten, Senta war für alles zu haben. Ich glaube, das Bild sagt mehr als tausend Worte.


Leider beschloss sie im Sommer 2007, uns zu verlassen. Sie fraß einfach nichts mehr und magerte immer mehr ab. Trotzdem ich alles Menschenmögliche tat, war der Verfall nicht mehr zu stoppen. An dem Morgen des Tages, an dem der Hufschmied bestellt war, um ihre Eisen zu erneuern, lag sie im Stall und konnte vor Schwäche nicht mehr aufstehen. Zwei Tage später starb sie, es war der 14.11., Leopold Mozarts Geburtstag. In der Meditation sehen wir sie jetzt öfter als fliegendes weißes Einhorn, glücklich und frei.

Unser Karlie auf dem Kapellplatz der Schwarzen Madonna

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